Haarmodell werden

Haarmodell vorher und nachher
Bilder: Shutterstock
Haben sie sich jemals gewünscht einen netten Salon oft besuchen zu können, dort die beste Behandlung und super Frisuren ganz umsonst zu bekommen? Wenn die Stylisten wirklich ihr Bestes geben um sie mit den neuesten Trendfrisuren und Farben umwerfen aussehen zu lassen – und das kostenlos?
 
Wenn sie schönes Haar haben, dann haben sie schon eine gute Chance, Haarmodell zu werden. Die meisten Salons suchen immer wieder nach Modellen, damit sie die neuen Looks üben können. Alter, Grösse und Umfang spielen keine Rolle, so lange sie schönes Haar haben, mit denen sie arbeiten können.
 
Es gibt verschiedene Zwecke für Haarmodelle. Einerseits geht es um das Training von neuen Stylisten, andererseits auch darum die eigenen Fähigkeiten bei Wettbewerben und auf Shows oder Messen zu zeigen und auch neue Frisuren zu entwerfen und zu fotografieren.
 
Ich hatte es nicht geplant Haarmodell zu weden als ich eines Tages in meinen Lieblingssalon ging. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas gibt. Ich setze mich in den bequemen Stuhl und schaute die Fotos in einem Frisurenbuch an um meine neue Frisur zu finden, als der Inhaber vorbei kam und mein langes, blondes Haar sah. Sogleich schnappte er eine Bürste und fing an meine Mähne aufzuplustern und die Strähnen mal hierhin, mal dahin zu drapieren.
 
Als er meinen fragenden Blick sah, erzählte er mir von einer geplanten Haarshow, die in einem Monat stattfinden sollte, und dass sie immer noch nach Modellen suchten. Ich fühlte mich natürlich sehr geschmeichelt und sagte begeistert ja, bevor mir überhapt klar war, worauf ich mich einließ. Alleine der Gedanke daran ein paar Mal pro Woche nun verwöhnt zu werden und dafür keinen Pfennig bezahlen zu müssen, überzeugte mich.
 
Das Abenteuer began sogleich an diesem Tag. Ich konnte ein klein wenig mitbestimmen und bestand darauf, dass mein Haar nicht zu kurz geschnitten würde. Aber ich freute mich auch auf neue Experimente und gab den Stylisten grünes Licht für ihre Kreativität.
 
Haarmodell mit sehr kurzen Haaren
Bilder: Fyb/Getty Images/Canva
Heraus kam die Schere und ich rutschte etwas tiefer in meinem Sitz als ich sah wie sich die scharfen Klingen meinem Haar näherten, ohne dass ich von der Vision der Person wusste, die diese hielt. Eine halbe Stunde später hatte ich lange, feine Stufen in meinem Haar mit leicht abstehenden Spitzen. Es gefiel mir und die Haarcrew war auch sehr zufrieden. Dies war allerdings nur der Anfang.
 
Bei meinem nächsten Besuch ging es um Farbe. Es wurden Highlights und Schatten eingefärbt, vorher und nachher Fotos wurden gemacht und ich fühlte mich sehr umhegt und umpflegt den halben Nachmittag lang. „Vielleicht können wir ja beim nächsten Mal etwas kreativer und mutiger werden,“ meinte meine Stylistin und es war nicht einmal eine Frage. Als leicht verspieltes Individuum machte es mir nichts aus, allerdings unterschätzte ich es etwas, was die liebe Dame mit „mutig“ meinte.
 
So kam es, dass ich eine Woche später meine Familie mit Lila Strähnen im Haar überraschte, die auch zu meinem neuen Nagellack passten. Die Friseurin entschied dann aber, dass es für die Show doch etwas zu heftig war und alles musste wieder raus. Da begann ich den Stress für das Haar zu bemerken. Aber es waren ja nur zwei Wochen bis zu der Show und nur noch eine Färbung war geplant.
 
Nun wurden mir und den anderen Modellen die Details der Show unterbreitet und ich erfuhr, dass ich tatsächlich eine Treppen hinunter auf eine Bühne stolzieren sollte, dort dann herumflanieren und meine Mähne ihm Licht der Scheinwerfer wehen lassen sollte. Es war keine Modenschau und so mussten wir unsere eigene Kleidung tragen „das Beste, was ihr im Schrank“ habt.
 
Haarmodell mit langen Haaren
Bilder: Pixelshot/Canva
Ich entschied mich für ein einfaches schwarzes Kleid, neutral genug damit die Aufmerksamkeit auf meinem Haar blieb und schwarz macht ja auch etwas schlanker. Andere Modelle waren etwas „mutiger“ in der Wahl ihrer Kleidung, zum Leidwesen der Stylisten. Der grosse Abend kam und wir alle überlebten es. Es war ein tolles Erlebnis und ein grosser Erfolg für den Salon und dessen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Ich erhielt einen Gutschein für einen weiteren kostenlosen Salonbesuch und alles hat sich mehr als gelohnt.
 
Nicht alle Erfahrungen sind allerdings so positiv. Wenn sie sich entscheiden ein Haarmodell zu sein, dann achten sie darauf, dass es wirklich ein guter Salon ist. In vielen Fällen können sie etwas mitbestimmen, was mit ihrem Haar geschieht, aber stellen sie gleich am Anfang sicher, dass alles was schief geht auch wieder von Salon repariert wird und sie am Ende nicht da stehen wie eine Freundin von mir, die mir kurzgehobeltem und karottenroten, trockenen und beschädigten Haaren aus ihrem Erlebnis hervorkam.
 
Sind sie bereit für eine vielleicht sogar radikale Veränderung? Wenn sie etwas zurückhaltender sind haben sie umso mehr Grund alle Schritte gleich am Anfang gut durchzusprechen, damit sie hinterher nichts bereuen.
 
Auf der guten Seite ist, dass sie viel Aufmerksamkeit bekommen und verwöhnt werden und eine bessere Pflege und meist sorgfältigere Behandlung bekommen als bei einem regulären Salonbesuch. Viel Spass!
 
©Hairfinder.com